48 Stunden zwischen Elbe, Altbau und Aperitif
Juni 30, 2025Zwei Tage in Hamburg reichen kaum aus, um die ganze Vielfalt dieser Stadt zu fassen. Also konzentriere ich mich auf das, was Hamburg am besten kann: Understatement mit Stil, urbanes Lebensgefühl ohne Aufdringlichkeit – und diese kleinen Momente, die man nicht plant und die trotzdem bleiben. Zwischen Elbe, Altbau und Aperitif spielt sich mein Wochenende ab. Eine persönliche Entdeckungsreise durch ausgewählte Viertel, charmante Adressen und leise Highlights.
Ankommen im Altbau – mein Freitag in Hamburg
Ich reise freitags gegen Mittag an und beziehe mein Zimmer in einem kleinen Altbauhotel in der Nähe vom Dammtor. Hohe Decken, Holzparkett, klassischer Stuck – mehr brauche ich nicht, um sofort in einen anderen Rhythmus zu kommen. Der Blick geht ins Grüne, der Lärm bleibt draußen.
Nach dem Check-in zieht es mich Richtung Außenalster. Hamburg überrascht mit Weite, sogar mitten in der Stadt. Ein kurzer Spaziergang am Wasser, dazu der Duft von Lindenblüten – urban, aber unaufgeregt.
Am Abend mache ich einen ersten Streifzug durch Eppendorf. Kleine Läden, junge Galerien, Cafés mit draußen-sitzen-wollen-Energie. Ich lasse mich treiben und finde einen ruhigen Ort für ein leichtes Abendessen – irgendwo zwischen Fenchelsalat und portugiesischem Weißwein.
Samstagsgefühle: Märkte, Maritimes und Momente für mich
Der Samstag beginnt früh, fast automatisch. Ich schnappe mir einen Kaffee und laufe zum Isemarkt, der sich unter der U-Bahn entlangzieht. Frischer Käse aus der Lüneburger Heide, eingelegte Zitronen, Wildblumen – alles ist da, aber nichts wirkt inszeniert.
Was ich am Vormittag entdeckt habe:
- Fundstücke & Erlebnisse
- Frisch gepresster Saft aus Sizilien beim Isemarkt
- Buchhandlung mit Fokus auf nordische Literatur
- Spontaner Abstecher in eine kleine Ausstellung über Hafengeschichte
- Spaziergang entlang der Elbe Richtung Övelgönne
Am Nachmittag nehme ich mir bewusst Zeit. Kein Sightseeing-Marathon, keine Must-Sees. Ich gönne mir eine kurze Pause in der Lobby des Hotels, bestelle einen Espresso, blättere in einer Architekturzeitschrift.
Später entscheide ich mich für ein spätes Lunch im Portugiesenviertel. Die Sonne steht inzwischen tiefer. Ich habe kein Ziel – aber eine Verabredung für den Abend. Eine stilvolle Begleitung, mit der man in Hamburg ein Wochenende verbringen kann, muss nicht dem Zufall überlassen bleiben. Wer den Abend nicht allein verbringen möchte, findet weitere Informationen zu stilvollen Begegnungen in Hamburg.
Samstagabend mit Stil – bewusst und unkompliziert
Der Abend beginnt mit einem Glas Weißburgunder in einer kleinen Bar bei der Schanze. Kein Club, keine Menschenmenge – eher ein Raum für Gespräche, Blicke, Nähe. Ich mag Orte, die nichts beweisen müssen.
Hamburg wirkt nachts ruhiger als andere Großstädte – oder subtiler. Ich besuche eine Jazz-Session in einem Kellerclub. Kein Eintritt, keine Bühne, nur Musiker und ihr Handwerk. Später noch ein Spaziergang, durch die nächtliche Stadt. Die Fenster leuchten, der Asphalt glänzt.
Ob man sich treiben lässt oder den Abend plant: In Hamburg ist beides erlaubt – und beides möglich.
Sonntags in Hamburg: langsam, lokal, leicht
Am Sonntag lasse ich alles offen. Frühstück im Bett? Könnte sein. Oder doch draußen, irgendwo zwischen St. Georg und Lange Reihe. Ich entscheide mich für das Kleine Café nahe der Alster – kein Hotspot, aber mit gutem Kaffee und der Art von Ruhe, die man nur sonntags erlebt.
Meine liebsten Sonntagsideen:
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Boot mieten auf der Alster (geht auch allein)
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Spätes Frühstück mit frischem Porridge und Mango
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Lesestunde im Literaturhauscafé
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Durchatmen im Stadtpark – zwischen Skulpturen und stillen Wegen
Der Nachmittag gehört dem Museum für Kunst und Gewerbe. Die Sonderausstellung zu japanischer Grafik überrascht mich. Danach noch ein kurzer Blick in eine Vintage-Boutique – dann zurück ins Hotel, Tasche packen, Zug erwischen.
Stilvolle Lieblingsorte in Hamburg
Ort | Kurzbeschreibung |
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Alsterwanderweg (Nordufer) | Für ruhige Spaziergänge am Wasser. Hier zeigt sich Hamburg von seiner stillen Seite – besonders morgens vor 9 Uhr. |
Literaturhauscafé | Klassisch, ruhig, mit Blick auf die Außenalster. Ideal für Kaffeepausen mit Lesestoff – und für Begegnungen mit Stil. |
Isemarkt unter der Hochbahn | Kein Touri-Markt, sondern echtes Hamburger Leben. Wer samstagsvormittags hingeht, erlebt Frische, Vielfalt und Gelassenheit. |
Vintage-Laden „Kleidermarkt“ (Schanze) | Alte Ledertaschen, Designerstücke aus den 80ern, keine Fast Fashion – wer stöbern will, findet hier Charakterstücke. |
Bar DaCaio (Winterhude) | Gedimmtes Licht, gute Drinks, internationales Publikum. Der perfekte Ort für ein erstes Treffen oder ein diskretes Date. |
Stadtpark-Skulpturenpfad | Überraschend ruhig, grün und weitläufig. Ideal für einen Rückzugsmoment am Sonntagnachmittag – mit oder ohne Begleitung. |
Städte, die nicht laut sein müssen
Hamburg hat keinen Zwang zur Selbstdarstellung. Wer für 48 Stunden kommt, braucht keinen Plan – sondern Haltung. Die Stadt wirkt über die Details: einen bestimmten Blick, eine bestimmte Straße, ein Gespräch, das bleibt. Manchmal ist ein Wochenende genau richtig, um zu merken, dass man wiederkommen will.
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